Donnerstag, 29. Januar 2015

Talk im Clubhaus: Auf ein Glas Cola mit... Daniel Sitz

Das Vereinsheim „Sander Tannen“ des ASV Bergedorf 85 ist Begegnungsstätte vieler interessanter Sportler und sympathischer Menschen.
Diese Attribute treffen auch voll auf unserem Gesprächspartner zu:
Daniel Sitz, Spieler der 1. Herren vom ASV Bergedorf 85 erzählt bei einem Glas Cola (und ein Bier) über seine momentane Verletzung, wie er zu den Elstern kam und von einem möglichen Meeting mit einem Schlagerstar.

Bisherige Fußballlaufbahn...
Der heute 31 Jährige waschechte Nettelnburger lernte als sechsjähriger Knirps beim TuS Neu-Allermöhe (Vorgängerverein des SVNA) das Fußballspielen.
Hier durchlief Daniel alle Altersklassen und spielte in den Jugendleistungsklassen und später auch in seinem ersten Herrenjahr beim SVNA. Mit 20 wechselte Daniel Sitz nach Ohe. Mit Voran Ohe II gelang der Aufstieg in die Kreisliga.
Nach einem kurzen Abstecher bei BeWe gings für längere Zeit an den Mittleren Landweg zu den Eisenbahnern des ETSV II.

Wechsel zum ASV Bergedorf 85
Schon als kleines Kind besuchte Daniel mit seinem Opa die Sander Tannen und feuerte 85 an. Als dann in den Zeitungen darüber berichtet wurde, dass der ASV Bergedorf 85 wieder Fußball anbieten möchte, war ihm sofort klar:
„Wenn ich in Bergedorf kicke, dann nur beim ASV“. Eigentlich wollte Daniel schon beim ersten Schnuppertraining im Frühjahr 2014 mit einem Kumpel mitmischen, doch als der Freund keine Zeit hatte, kam er vom Vorhaben wieder ab.
Es sollte dann aber doch bald klappen. ETSV teilte Daniel mit, dass sie die neue Saison ohne ihn planen. Spontan ging es an die Sander Tannen zum Probetraining. „bin einfach hingegangen und gesagt, ich möchte mal mitkicken“
Das „Mitkicken“ passte. Ab sofort war Daniel Sitz eine Elster. Obwohl Daniel nicht einen 85-Spieler vorher kannte und man als „Neuer“ es natürlich zuerst schwerer hat, sich in die Mannschaft einzufinden, waren die Trainingseinheiten richtig gut.

Die Verletzung
Gleich in einen der ersten Spiele für den ASV passierte es: Beim Stand von 2:2 gegen Bergedorf- West kam es zu einem unglücklichen Pressschlag. Schmerzen. Nach einer kurzen Behandlung am Spielfeldrand gings noch einmal kurz weiter. Doch dann ging nichts mehr bzw. gleich ins Krankenhaus. Die schlimme Diagnose: Innenknöchel gebrochen. Das Datum seiner Operation im Unfallkrankenhaus Boberg weiß Daniel noch heute: Am 27.10.2014 wurde der Knöchel mit Drähten wieder „zusammengeschustert“. Ein Jahr müssen die drinnen bleiben. Aber viel früher soll es mit Fußball wieder klappen. Intensive Krankengymnastik soll helfen. Und es geht bergauf. Am 20.01.15 ist Daniel vom Arzt wieder „arbeitsfähig“ geschrieben worden und Mitte März soll der Trainingsplatz wieder beackert werden.

Der Fußballer
Auf die Frage nach seinen Stärken fällt sofort das Wort Teamspieler „Spiele dort, wo der Trainer mich hinstellt. Ich habe eigentlich schon auf jeder Position gespielt. In der Jugend zunächst im Sturm, später dann Abwehr oder Mittelfeld“
Und dort fühlt sich Daniel Sitz auch am wohlsten. Seine Lieblingsposition ist zentral vor der Abwehr – die „6er“

Parties
Daniel Sitz bekennt sich freimütig zum überzeugten Schlagerfan und als diesen hat er nicht nur beim ehemaligen 85-Manager Jens Seddig Eindruck gewonnen. Als es Ende September auf die „Bergedorfer Wiesn“ ging wurd getanzt und gesungen, denn „Ich kenne fast jedes Lied“

Eine Lieblingslocation hat der Partylöwe nicht – halt, doch : „Der Partykeller von Stefan Schraub“ Der soll ein buchstäblicher „Fußballtempel“ sein mit unzähligen Trikots von allen möglichen Vereinen...

Satzergänzungsspiel
Wenn ich nicht gerade Fußball spiele, mache ich...Darten in der „Kajüte“ in Bergedorf oder treffe mich mit Freunden

Im Fernsehen gucke ich mir... Fußball im TV an und gucke die Serien „Berlin Tag und Nacht“ sowie „Köln 50667“

Das wäre der Hammer, ein Abendessen mit... Helen Fischer !!! ( Kaum Helene ausgesprochen blickt Daniel sich zum Tresen um und ergänzt in Richtung der charmanten Wirtin im Scherz :“ und Annette vom Vereinsheim..“

„no go“
Die spontane Antwort auf die Frage, was denn für ihn gar nicht ginge: „Schlechte Menschen“

Inseltraining
Obwohl man viel lieber spätestens jetzt mit der sehr sympathischen Elster geklönt hätte, „zwingt“ das Manuskript bzw. der Fragenkatalog zur ultimativen „Inselfrage“, auf die Daniel aber authentisch antwortet. Man nimmt ihm sofort ab, dass er auf die berühmte einsame Insel gleich die gesamte Mannschaft, Trainer und das Team ums Team mitnehmen würde.

Neben dem allerwichtigsten „Gesundheit“ wünscht sich Daniel „den Aufstieg und das wir so hoch kommen, wie möglich“


Wir wünschen Daniel Sitz, dass er schnell wieder ganz gesund und fit wird und einfach so bleibt, wie er ist – Danke fürs nette Gespräch!

Foto:  Scharfenberg

Mittwoch, 14. Januar 2015

Die Elstern – Berichte über Fußball Teil 3 – Spielzeit 1960 / 61 (von Hans-Martin Lippold)


RÜCKBLICK AUF DIE VERGANGENE SPIELZEIT
Die bisherigen Oberligaspielzeiten der Elstern ( 1958 / 59 und 1959 / 60 ) haben den Fans ein Wechselbad der Gefühle beschert. Die erste Spielzeit begann mit einer fulminanten Vorrunde und einem dritten Tabellenplatz am Ende der Vorrunde. Die Fans kamen ins Träumen, doch die Rückrunde holte Alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurück – jedenfalls eine ganz tolle Saison mit Spielen, von denen man jetzt noch träumt und die gedanklich immer noch präsent sind. Der Klassenerhalt war nie in Gefahr.
Anders die zweite Spielzeit! Es hat ganz lange gedauert, bis der zweite Sieg eingefahren werden konnte und bis zur Mitte der Rückrunde bestand akute Abstiegsgefahr. Ein taktisches Meisterstück von Trainer Werner ( Verteidiger Schmidt in den Sturm ) führte zu dem Umschwung und einer Serie von 10 : 0 Punkten. Am 27. Spieltag wurde mit einem Sieg bei Holstein Kiel der Klassenerhalt gesichert. Die beiden Plätze der Absteiger – Phönix Lübeck und Eintracht Osnabrück – wurden von den Aufsteigern Heider SV und dem VfB Oldenburg eingenommen.

Ausblick auf die kommende Saison
Der Kader der Elstern erfuhr zur neuen Saison naturgemäß einige Änderungen. Wolfgang Herder tauchte nicht mehr im Kader auf, Gründe für sein Ausscheiden sind nicht bekannt, es darf aber vermutet werden, dass dies mit seinem Beamtenstatus im Zusammenhang stand. Ernie Jordan - Student - schied ebenfalls aus, um sein Studium in Westdeutschland fortzusetzen. Dort schloss er sich dem DUISBURGER SPIELVEREIN an, für den er in zehn Oberligaspielen drei Treffer erzielte.

Neu im Aufgebot der Elstern traf man folgende Spieler an:
Über die sportliche Herkunft von Dieter V i e r k a n t ist nichts bekannt, vermutlich kam er aus dem Amateurteam der Elstern in den Kader der ersten Mannschaft. Als Polizist hatte er Beamtenstatus, in aller Regel stand dies einer Unterzeichnung eines Spielervertrages entsprechend Vertragsspielerstatut im Wege.
Heinz („Johnny“) W e i ß l e d e r absolvierte gegen die Elstern am 4.4.1959 im Trikot des KSV Holstein Kiel noch als Amateur sein erstes Oberligaspiel, diesem sollten noch weitere 15 Einsätze an der Förde folgen. Vom KSV Holstein wechselte er zu Saisonbeginn zu den Elstern.
Aus dem Sachsenwald, genauer gesagt vom TSV Brunstorf – Dassendorf kam aus der Bezirksklasse – Staffel Sachsenwald Dieter M e y e r. Wenn ein Stürmer in einer Saison über vierzig Treffer erzielt, erweckt dies natürlich das Interesse höherklassiger Vereine – so kam Dieter Meyer zu den Elstern.
Ein weiterer Amateurspieler kam aus der Hamburger Amateurliga zu den Elstern: Werner G a r d l o zog es vom Wandsbeker FC nach Bergedorf zu den Elstern. Ein schneller, technisch versierte Stürmer, der gut zu den Elstern passte.
Der Verlauf der letzten Saison hatte gezeigt, dass Heinrich Kokartis nicht gleichwertig ersetzt werden konnte. Die beiden Torhüter Manfred Lüneburg und Manfred Günther zeigte in vielen Einzelfällen herausragende Leistungen, ließen es aber an der Beständigkeit mangeln. Als absolute Verstärkung auf dieser Position konnte man Horst H i l l e b r a n d ansehen. Hillebrand stand im Tor der Hamburger Amateurauswahl und hütete beim SC Sperber das Tor. Vor seiner Zeit beim SC Sperber war er im Aufgebot des SC Concordia, kam dort aber nicht zum Einsatz. Der Verfassererinnert sich, dass Horst Hillebrand ( geb. 23.3.35 ) auch in der engeren Auswahl für das Tor der 1956 er Olympiaauswahl stand. Frühere geringe finanzielle Zuwendungen standen dem Amateurstatut entgegen und beendeten diesen Traum.

Wie immer fanden zwischen den Spielzeiten Vorbereitungsspiele statt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien hier genannt:
Am 13.6.1960 Freundschaftsspiel gegen SC Union 03, 3 :0 für die Elstern, Torschützen nicht bekannt. Ein weiteres Spiel fand gegen den Berliner SV 92 statt. Die Elstern gingen aus dieser Partie als 4 : 3 Sieger vom Platz. Ein Blick auf die Torschützenliste sorgte für eine dicke Überraschung!! Neben dem zweifachen Torschützen Dieser Meyer und Ex – Verteidiger Peter Schmidt tauchte der Name Manfred Günther auf – gute Stürmer sind von je her Mangelware, unter diesem Aspekt ein hochinteressantes Experiment. Wenn jemals wieder ein Elsterntorwart verletzt seinen Arbeitsplatz verlassen muss, steht dann auch ein gelernter Torwart zur Schadensbegrenzung zur Verfügung. Ohne Kommentar blieb die Begegnung beim VfL Geesthacht, die Elstern siegten mit 6 : 0. 
 Auch für die Fußballtoto – Spieler traten die Elstern in Erscheinung; wer für die Begegnung VfR Neumünster vs. Bergedorf 85 eine – 1 – getippt hatte, hat seine Gewinnchance deutlich erhöht, denn der VfR siegte mit 3 : 2 Toren. In einem weiteren Testspiel am 1.8.1960 behielten die 85 er gegen den SC Concordia mit 5 : 0 die Oberhand. Für die Bergedorfer Tore sorgten Herrmann Hansen ( 1 : 0 ), Neuzugang Werner Gardlo ( 2 : 0 und 3 : 0 ) und in der zweiten Halbzeit „Stürmerlehrling“ Manfred Günther mit zwei Treffern zum 5 : 0 Endstand. Zur gleichen Zeit trennten sich die Amateurmannschaften beider Vereine mit 4 : 2. Die Serie von Vorbereitungsspielen endete am 8.8.1960 mit einem Jublläumsspiel ( 75 Jahre Bergedorf 85 ?? ) gegen Viktoria Wilhelmsburg mit einem 8 : 1 Sieg für den ASV.

Mit dieser Vorbereitung starteten die Elstern in die Oberligasaison 1960 / 61

Bergedorf ging unter
Mit diesen deutlichen Worten überschrieb das Abendblatt den Bericht zum Spiel der Elstern gegen den FC St. Pauli. Die deutliche Überlegenheit der Gäste schlug sich in einem 3 : 0 Erfolg über die Platzherrn nieder. Lediglich Neuzugang Dieter Meyer entsprach der Berufsbezeichnung Stürmer. In der Hintermannschaft verdienten sich Bochmann und Vierkant, ein weiterer Neuzugang, die besten Noten. Mit dem Schlusspfiff schickte Schiedsrichter Höfel aus Braunschweig 10000 enttäuschte Zuschauer nach Hause.

Dieter Meyer trumpfte auf
Mürrische Osnabrücker Zuschauer und jubelnde Bergedorfer Spieler – das waren Szenen nach dem Abpfiff der Partie des heimischen VfL gegen die Elstern an der Bremer Brücke. Drückende Überlegenheit des VfL, 9 : 1 Eckbälle – das waren Hinweise auf überlegenes Spiel des VfL, welches auch mit einer 1 : 0 Führung belohnt wurde, wobei umständliches Sturmspiel eine höhere Führung verhinderte. Dann schlug die Stunde von Dieser Meyer: in der 70. Minute schlug ein unhaltbarer Ball im Gehäuse des VfL – Torhüters Borcherding ein. Damit nicht genug, in der 86. Minute umspielte der Mann aus dem Sachsenwald den Osnabrücker Mittelläufer und den Torwart und schob das Leder zum 2 : 1 Erfolg der Elstern in das Osnabrücker Gehäuse. Horst Hillebrand, Dieter Meyer und Karl – Heinz Pörschke hatten gr0ßen Anteil an diesem feinen Erfolg. Zwei Etagen tiefer, in der Germania – Staffel der Verbandsliga ( 3. Liga ) unterlag SuS Bergedorf ( Vorläufer der TSG ) dem HSV Barmbek – Uhlenhorst mit 1 : 2.

Riesenpech gegen Eintracht Braunschweig
Fünftausend vom Regen durchtränkte Zuschauer sahen im ersten Spielabschnitt eine überlegene Bergedorfer Elf, die schon nach vier Minuten durch Dieter Vierkant das 1 : 0 erzielte. Dem ließ der Braunschweiger Walter Schmidt weitere zwei Minuten später das Ausgleichstor folgen. Ein Kopfball von Voß brachte nach zwanzig Minuten den ASV erneut in Führung. Danach bestimmten die Gäste das Geschehen auf dem Rasen und es kam, wie es kommen musste : Halbstürmer Bäse von der Eintracht egalisierte zwei Minuten vor Spielende den Vorsprung der 85er. Die Zuschauer waren Zeugen eines guten Oberligaspieles, aber wenn die Heimmannschaft zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich hinnehmen muß, gehen die Besucher mit gedrückter Stimmung nach Hause.

Kein Tore in Neumünster
Wer keine Tore erzielt, fährt sehr häufig ohne Punkte nach Hause. Diese Erfahrung blieb den Elstern beim VfR Neumünster nicht erspart. Trotz Feldüberlegenheit in der ersten Spielhälfte gelang dem ASV selbst bei besten Gelegenheiten nichts Zählbares. Nach dem 1 : 0 für die Platzbesitzer schied Kalle Bochmann verletzt aus. So war der Weg frei für das 2 : 0 für den heimischen VfR, mit diesem für die Elstern betrüblichen Resultat endete diese Partie.

Enttäuschung gegen den VfB Oldenburg
Die Gäste aus dem westlichen Niedersachsen verließen die Anlage an den Sander Tannen als verdienter Sieger. Dem Führungstreffer durch Dieter Meyer ließen die Oldenburger 20 Minuten später den Ausgleich folgen. Die Gäste präsentierten dem Bergedorfer Publikum ein blitzsauberes Angriffsspiel, welches vier Minuten vor dem Abpfiff mit dem Führungstor belohnt wurde. Die Gäste fuhren als 2 : 1 - Sieger mit bester Laune an die Hunte zurück, während die Elstern als Verlierer in der Kabine verschwanden. Das Tabellenbild nach fünf Spieltagen war wenig erfreulich: Tabellenplatz 14 mit 3 : 7 Punkten bei einem Torverhältnis von 5 : 10.

Es reichte nicht in Altona
Ernie Jordan wurde im Sturm schmerzlich vermisst, denn seine früheren Kollegen taten sich gegen Altona sehr schwer. Bei allem Einsatz fehlte das letzte Quäntchen Glück um einen Erfolg feiern zu können. Das 1 : 0 für den AFC erzielte Heiko Kurth ( der später beim HSV in der Bundesliga spielte ), das Tor zum 2 : 0 steuerte der Altonaer Ladiges vier Minuten vor dem Ende bei. Gute Noten im Elsterndress verdienten sich Weißleder und Torhüter Hillebrand

Unnötige Niederlage in Bremerhaven
 Die sehr deutliche Halbzeitansprache von Trainer Heinz Werner blieb wirkungslos!, Die Chancenverwertung der Elsternstürmer ließ stark zu wünschen übrig, lediglich Dieter Meyer konnte das vorübergehende 1 : 0 der Bremerhavener ausgleichen. Beim Stande von 2 : 1 für die Platzherrn wurden die Seiten gewechselt, das 3 : 1 ging erneut auf das Konto von Popall, der damit alle drei Tore der Heimmannschaft erzielte und so zum Mann des Tages wurde.

Flügellahme Elstern unterlagen den Störchen
 Müde das Sturmspiel, umständlich alles, was die Bergedorfer anfassen, vieles blieb Stückwerk. So umschrieb das Abendblatt die Leistung der Elstern gegen den KSV Holstein aus Kiel. Mit Wehmut dachten die 4000 Zuschauer – eine dürftige Kulisse - an die Zeiten im Billtalstadion zurück. Zwei Kieler Tore in den letzten zehn Minuten besiegelten an diesem Tag das Schicksal der Elstern. Nur die Läuferreihe mit Emsen, Sommerfeld und Noormann erreichten an diesem Tag Oberligaformat.

Die schwarze Serie hält an
Wann werden sich die Elstern wieder fangen? Diese Frage stellten sich viele Hamburger – und vor allem Bergedorfer Fußballfreunde. Die Antwort auf diese Frage erhofften sich 3000 Neugierige im Wandsbeker Gehölz vom Gastspiel der Elstern beim SC Concordia .Die Bergedorfer zeigten hohen Einsatz und Kampfmoral, hielten gut mit in einem abwechslungsreichen Spiel. Als jedoch Emsen in der 18. Minute bei einem Abwehrversuch im Strafraum die Hand zur Hilfe nahm, blieb dem Schiedsrichter keine andere Wahl: Elfmeter für Concordia: 1 : 0. Der Elan der Elstern wurde jäh gebremst! Dem 2 : 0 für den SC Concordia folgte umgehend ein Strafstoß für den ASV, der Torhüter der Wandsbeker foulte Dieter Meyer, der schritt selbst zur Exekution des fälligen Strafstoßes und es stand nur noch 2 : 1. Der ASV witterte Morgenluft und drängte auf den Ausgleich, aber in der 70. Minute erzielten die Concorden aus einer stark abseitsverdächtigen Position ein Tor. Alle Proteste blieben erfolglos, der Treffer zählte und die Elstern verließen mit 1 : 3 geschlagen das Spielfeld.

Pessimismus vor dem Spiel
 Ohne große Hoffnungen traten die Elstern die Reise zum VfV nach Hildesheim an, zu lang war die Liste der Enttäuschungen und Mißerfolge der letzten Wochen. Es kam jedoch ganz anders. Um der überragenden Torhüter Horst Hillebrand scharte sich ein schier unüberwindliches Abwehrbollwerk, welches die Hildesheimer Stürmer zur Verzweiflung brachte. Zwei Minuten vor dem Gang zum Pausentee erzielte Dieter Meyer ( wer denn sonst ?) das 1 : 0 für seine Farben. Kaum waren die Mannschaften auf das Spielfeld zurückgekehrt, erhöhte Peter Schmidt auf 2 : 0. Während die Hildesheimer auf den Anschlußtreffer drängten, war es wiederum Meyer, der den Ball im Tor der Platzherrn unterbrachte. Es stand 3 : 0 für die Elstern – wer hätte das vor dem Spiel gedacht. Das Ehrentor des VfV resultierte aus einem Handelfmeter in der 73. Minute. Eine glänzende, unerwartet gute Leistung der Elstern, die mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise nach Bergedorf antreten konnten. 
 Der Blick auf die Tabelle musste nach wie vor Sorgenfalten hervorrufen – Platz 14 mit einem Punktverhältnis von 5 : 15, punktgleich mit einem Abstiegsrang! Es liegt noch viel Arbeit vor der Mannschaft von Trainer Heinz Werner!

Spiel der verpassten Chancen
 In der Vorschau auf dieses Spiel wurde viel Optimismus verbreitet – in den bisherigen Spielen in Bergedorf blieben die Elstern gegen Werder Bremen stets Sieger. Auch diesmal konnte der ASV das Spiel überlegen gestalten, doch der Bremer Torsteher Kokartis – der einst bei den Elstern zwischen den Pfosten stand – erwischte einen Glanztag und brachte die Bergedorfer Sturmreihe zur Verzweiflung, insbesondere in der Schlußphase der Partie verhinderte er einen Sieg seiner einstigen Mannschaftskameraden. Sommerfeld, Weißleder, Emsen und Werner Noormann – der Willy Schröder jederzeit“ im Griff“ hatte, waren auf Bergedorfer Seite die herausragenden Spieler. Mit der Gewißheit, ein gutes Oberligaspiel gesehen zu haben, gingen 7000 Besucher zufrieden nach Hause. Dieses torlose Unentschieden konnte Mut für die kommenden Spiele machen.

Glücklos in Dithmarschen
 Ein bedeutungsvolles Spiel erwartete die Mannschaft von Bergedorf 85 in Heide. Ein Blick auf die Tabelle macht dies sehr deutlich – Platz 13 für die Elstern bei 6 : 16 Punkten ebenso wie der Heider SV mit 6 : 16 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Der Sieger dieser Partie hätte sich im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen können.. An diesem Tag fehlte den Elstern das Glück, um mindesten einen Punkt mitzunehmen. Der schnellen 1 : 0 Führung ließen die Heider in der 30. Spielminute das 2 : 0 folgen ehe Herrmann Hansen in der 38. Minute der Anschlußtreffer gelang. Das Ausgleichstor durch Gardlo verhinderte der Pfosten, von dem der Ball ins Feld zurücksprang. Das 3 : 1 für den Heider SV wurde durch den Bergedorfer Torpfosten begünstigt, von diesem rollte der Ball über dir Torlinie. Mit diesem Resultat verließen die Elstern das Stadion an der Meldorfer Straße in Heide. Torhüter Hillebrand, Sommerfeld und Weißleder waren die besten Spieler bei den unglücklichen Verlierern. 
 Die Auswirkungen auf den Tabellenstand waren überaus unerfreulich: der „kleine“ HSV verbesserte sich mit 8 : 16 Punkten auf Platz 13 während die Elstern sich auf dem vorletzten Platz wiederfanden. Ganz weit oben zog der „große“ HSV mit 23 : 1 Punkten einsam seine Kreise.

Große Vorstellung und fragwürdiger Elfmeter
 Zehntausend Zuschauer im Niedersachsenstadion erlebten die Bergedorfer Mannschaft als absolut ebenbürtigen Gegner gegen die Elf von Hannover 96. Aus einem Gewühl heraus fiel nach einer Stunde das 1 : 0 für Hannover 96. Sechs Minuten später mißfiel Schiedsrichter Lutz ( Bremen ) ein Zweikampf zwischen Dieter Vierkant und seinem Gegenspieler – der Elfmeterpfiff löste auch bei den Spielern der Heimmannschaft allgemeines Kopfschütteln aus, gleichwohl wurde der Strafstoß zum 2 : 0 verwandelt. Dieses Ergebnis hatte bis zum Abpfiff Bestand, so mussten die Elstern nach einem guten Spiel die Punkte in Hannover liegen lassen.

Unwürdige Szenen an den Sander Tannen
 Tabellenschlußlicht VfB Lübeck zu Gast beim Vorletzten an den Sander Tannen. Diese Konstellation barg Brisanz: bei einem Sieg hätten die Elstern kräftig durchatmen können, bei einer Niederlage wären die Bergedorfer im Tal der Finsternis verblieben. Nach ausgeglichener, torloser erster Halbzeit kam auf den Rängen Freude auf, als Peter Schmidt in der 53. Minute das 1 : 0 für die 85 er herbeiführte. Die gute Stimmung hielt bis zur 84. Minute an, dann erzielte der Gast den Ausgleich. Die Elstern bauten nun enormen Druck auf und setzten das von Johnny Felgenhauer gehütete VfB – Tor massiv unter Druck.
Die Ereignisse überschlugen sich, als Dieter Meyer auf das Lübecker Tor stürmte, durch ein Foul gebremst wurde, sich wieder aufrappelte und zum vermeintlichen Siegtreffer einschoß. Der Pfiff zum Freistoß für 85 wurde von Dieter Meyer nicht gehört und das Tor fand natürlich keine Anerkennung. Stattdessen gab es einen Freistoß für die Elstern.
Einigen Fanatikern brannten nun alle Sicherungen durch und das Spiel stand kurz vor dem Abbruch. Besonnene Spieler beider Mannschaften musste den Schiedsrichter schützen und unbehelligt in die Kabine geleiten. Das Abendblatt hat dem Schiedsrichter eine einwandfreie, gute Leistung bescheinigt. Die Besatzungen von fünf Streifenwagen konnten im Umfeld des Spiels Ruhe und Ordnung wieder herstellen. Absolut unwürdige Szenen, die nicht auf Sportplätze gehören und für die es keine Entschuldigung geben kann. Eine vom Verband ausgesprochene Platzsperre wäre hier angemessen gewesen, aber der Verband hat beide Augen zugedrückt!!

Pechvogel Dieter Vierkant.
Einen Sieg beim hohen Favoriten HSV konnte sich niemand vorstellen. Eine engagierte, große kämpferische Leistung der gesamten Bergedorfer Mannschaft rückte einen Punktgewinn in den Bereich der Möglichkeiten. Immer wieder wurde Hans Krämer im Tor des HSV vor Probleme gestellt und hatte das Glück des Tüchtigen, als er einen scharf geschossenen Ball noch an die Torlatte lenken konnte. In der 48. Minute begann jedoch die Pechsträhne der Bergedorfer Mannshaft – Otmar Sommerfeld wollte einen Ball aus der Gefahrenzone schlagen, schoss dabei Vierkant an, von dem prallte das Leder in das von Hillebrand gehütete Elsterntor zum 1 : 0 für den HSV .Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu – dies wurde Dieter Viekant im Übermaß zuteil! Ein satter Schuss von Jürgen Kurbjuhn aus 25 Metern wurde von Pechvogel Vierkant ins eigene Tor abgefälscht. Das 3 : 0 für den HSV vergab Johnny Weißleder, als er den Ball an den Pfosten des eigenen Tores setzte. Das 1 : 2 aus Sicht der Elstern wär schon längst überfällig, als Dieter Meyer das Leder im Kasten des HSV versenkte. Ein Sturmlauf der Elstern war die Folge und die Abwehrreihe des HSV musste Schwerstarbeit verrichten. Doch alle Mühen waren vergeblich, der HSV hielt dem Druck der Elstern stand. Nach einem großen Spiel verließen die Elstern geschlagen die Spielstätte. Der Kampfgeist, der Wille zum Sieg und die mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Gewißheit, auch mit den Großen mithalten zu können, sollte für den Rest der Saison Hoffnung machen. 
 Lediglich zwei Siege und drei Unentschieden bei fünfzehn ausgetragenen Spielen bescherten den Elstern den letzten Tabellenplatz und ließen an den Sander Tannen die Alarmglocken ganz laut schrillen!

Verdienter Sieg in Lübeck
 Siege gegen Tabellennachbarn, zumal in den unteren Tabellenregionen wiegen in der Regel doppelt schwer. Rechenkünstler sprechen hier schon mal von einem „Vierpunktespiel“. Mit diesem Wissen traten die Elstern die Reise an die Trave an. Die eigene Stärke und die gute Leistung gegen den HSV aus der Vorwoche gaben den Elstern das nötige Selbstvertrauen, um auch auf der gefürchteten Lohmühle zu bestehen. Dieses Vorhaben wurde von Dieter Meyer (35.) und Ex-Torwart Manfred Günther (55.) realisiert. Die Elstern waren zu jeder Zeit Chef auf dem Platz und hätten durchaus höher als 2 : 0 gewinnen können. Herausragende Spieler der siegreichen Mannschaft waren Weißleder, Pörschke und Meyer.

Meyer gegen Meyer
 So lautete das Duell beim Gastspiel von Hannover 96 an den Sander Tannen. Moralisch aufgerüstet durch das gute Spiel in Lübeck traten die Elstern ihren Gästen gegenüber und lieferten eine ganz ausgezeichnete Leistung ab. Dieter Meyer, schussgewaltiger Stürmer im Trikot von Bergedorf 85 machte seinem Namensvetter im Tor der Gäste das Leben schwer. Lohn war nach einer Viertelstunde das 1 : 0 durch eben diesen Dieter Meyer mit einem Schuss aus 18 Metern Torentfernung. Konnten die Niedersachsen diesen Rückstand noch ausgleichen, waren sie in der 75. Minute machtlos, denn, wie in der Überschrift angedeutet, war es erneut Meyer, der seinem Namensvetter mit dem 2 : 1 für die Platzherrn die Stimmung gründlich verdarb. Nach dem Abpfiff gingen 7000 Besucher mit ausgesprochen guter Laune nach Hause.

Nach Verletzung in Unterzahl
 Es gibt Tage, an denen sollte man sein Bett am Besten nicht verlassen. – so einen Tag erlebten die Elstern beim FC St. Pauli. Kaum auf dem Platz, prallte Dieter Meyer mit St. Pauli – Torwart Harry Wunstorf auf dem hartgefrorenen Boden ( es war Mitte Januar ) zusammen und zog sich eine Hüftprellung zu, diese degradierte ihn zum Statisten für den Rest der Partie. Fünf Minuten später ein weiterer Schlag für die 85er – Günther Emsen fabrizierte ein Eigentor zum 0 : 1 gegen seine Mannschaft. Das Unheil nahm endgültig seinen Lauf als der FC St. Pauli in der 20. Minute durch Osterhoff die Führung auf 2 : 0 ausbaute. Nach einem Bilderbuchtor von Haecks zum 3 : 0 schickte Schiedsrichter Höfel die Mannschaften zum Pausentee in die Kabinen. Nach einer Stunde beendete Meyer sein Statistendasein und ging – durch seine Verletzung sehr stark behindert – in der Kabine. Das Tor zum 1 : 3 durch Manfred Günther konnte dem Spiel keine Wendung mehr geben zumal auch klare Torgelegenheiten vergeben wurden. Die Elstern konnten kämpferisch überzeugen; wer weiß, ob das Spiel bei elf einsatzfähigen Bergedorfern nicht einen anderen Ausgang genommen hätte.

Fangopackungen am Donnerschwee
 Der Platz in Oldenburg war von intensiven Regengüssen gründlich durchgeweicht und für medizinische Reha – Maßmahmen wesentlich besser als für die Durchführung von Fußballspielen geeignet. Eine Partie wurde angepfiffen, die den Elstern in keiner guten Erinnerung bleiben wird. Der heimische VfB war den Elstern in allen Belangen überlegen und so kam der erste Dämpfer bereits nach fünf Minuten; Hillebrand konnte einen Ball nicht festhalten und Aukes ( ein Amateur ) vollstreckte zum 1 : 0. Doch damit nicht genug, unmittelbar nach Wiederanpfiff erzielte Mrosla das 2 : 0 für den VfB. In Minuten 56. und 73. erhöhten die Oldenburger das Ergebnis auf 4 : 0, ehe Gerd Voß das Ergebnis auf 1 : 4 abmildern konnte. Da der Oldenburger Keeper einen Glanztag hatte und Dieter Meyer verletzungsbedingt nicht wie üblich zur Geltung kam, gab der VfB den Elstern eine 1 : 4 Niederlage mit auf den Heimweg.

Blitzstart gegen Bremerhaven 93
 Fünftausend Besucher veranstalteten Freudenkundgebungen an den Sander Tannen, denn die Elstern lagen nach Treffern von Bochmann und Pörschke nach sieben Minuten 2 : 0 in Führung. Auch in der Folgezeit legten die Elstern einen beeindruckenden Tatendrang an den Tag – Meyer, Voß und Pörschke trafen aber leider nur die Torlatte. Mit einem 2 : 0 Vorsprung wurden dann die Seiten gewechselt. Nach der Pause wurden die Gesichter der Bergedorfer Zuschauer immer länger, denn den Gästen gelangen in der 57. und 60. Minute zwei Tore zum 2 : 2 Ausgleich. Der Siegeswille der Bergedorfer Mannschaft war ungebrochen, in der 70. Minute wurden die 85er für ihr engagiertes Spiel belohnt, denn Dieter Meyer vollendete einen Alleigang zum vielumjubelten 3 : 2 Siegtreffer.
Der Lohn dieser guten Leistung war am Ende des Spieltages der 14. Tabellenplatz mit einem Zähler Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz.

Neun Elstern gingen unter
 Wenn nach dem Abpfiff von einer Mannschaft nur noch neun Spieler das Feld verlassen kann dies ein Hinweis auf eine kampfbetonte Auseinandersetzung sein, bei der die Regeln und Gebote der Fairness nicht immer im Vordergrund standen. So geschehen beim Spiel der Oberliga Nord zwischen Altona 93 und Bergedorf 85. Nach einer halben Stunde mussten Torhüter Hillebrand und Stürmer Pörschke das Spielfeld verlassen. Horst Hillebrand kam mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung ins Krankenhaus, Karl – Heinz Pörschke schied mit Rückenproblemen aus. Manfred Günther, der gelernte Torwart, nahm den Platz von Hillebrand für den Rest des Spieles ein. So standen den Elstern für die restlichen sechzig Minuten also nur noch acht Feldspieler zur Verfügung. Der überforderte Schiedsrichter verwies mit Müller einen der fairsten Altonaer Spieler wegen eines „Allerweltsfouls“ des Feldes. Die AFC – Führung konnte Pörschke noch ausgleichen, aber dann brachen alle Dämme. Bis zur Pause ging der AFC mit 3 : 1 in Führung, diese Führung wurde im zweiten Durchgang auf 5 : 1 ausgebaut.
 Neun Elstern gingen schwer geschlagen vom Feld und stürzten in der Tabelle wieder auf einen Abstiegsrang.
Die Verletzung von Hillebrand erwies sich als so schwerwiegend, dass er seine Karriere im Tor der Elstern beenden musste. Die Zuschauer hatten ein Spiel gesehen, das sie noch lange in sehr schlechter Erinnerung behalten werden. Schuldzuweisungen sind überflüssig, aber rechtfertigt die Jagd nach Punkten ein so hartes Einsteigen und Verletzungen von Sportkameraden?

Gegen den HSV keine Chance
 Wenn eine Mannschaft schwer geschlagen wurde, drei Stammspieler ersetzen muss ( Hillebrand, Pörschke und Voß ), auf einem Abstiegsplatz steht und dann noch gegen den haushohen Favoriten, Tabellenführer und Rekordmeister, den HSV antreten muss braucht man sich über den Spielausgang keinen Illusionen hinzugeben. Das Gastspiel des HSV verfehlte seine Wirkung nicht, denn zehntausend Besucher passierten die Kassenhäuschen an den Sander Tannen. Schnell wurde klar, welche Mannschaft als Sieger vom Platz gehen wird, denn in der 2. – 5. und 18. Minute schossen Jürgen Werner und Uwe Seeler(2) einen beruhigenden 3 : 0 Vorsprung heraus. Ergebniskorrektur betrieb Dieter Meyer in der 44. Minute, als er auf 1 : 3 verkürzen konnte. Zwei weitere Tore von Klaus Stürmer und „Micky“ Neisner stellten schließlich den 5 : 1 Erfolg des HSV sicher. Das kurze Aufbäumen der Elstern zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb Strohfeuer, der HSV konnte die Punkte im Schongang an den Rothenbaum mitnehmen. 
 Nach diesem Spiel fanden sich die85er auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Hoffnung konnte eigentlich nur noch der Spielplan machen, denn von den letzten acht Spielen konnten fünf an den Sander Tannen ausgetragen werden. In der vergangenen Spielzeit wurde ein ähnlicher Kraftakt erfolgreich bewältigt!

Kein Glück für den Tüchtigen
 Im Volksmund sagt man zwar, dass das Glück mit den Tüchtigen ist, aber diese Regel gilt ganz offensichtlich nicht für die Fussballer von Bergedorf 85 im Spiel gegen Werder Bremen. Mit Ersatz für Hillebrand, Pörschke, Voß und Sommerfeld zeigte die Elstern eine beeindruckende Leistung und gaben den Bremern einige Nüsse zu knacken. Aber, wie gesagt – an diesem Tag waren die Elstern nicht vom Glück verfolgt. Max Lorenz und Pico Schütz brachten die Werder – Mannschaft nach zwölf Minuten 2 : 0 in Front, diesem Rückstand ließ Meyer zwei Minuten später das 1 : 2 folgen. Der Tag wurde abgerundet, als der Schiedsrichter ein Tor von Schmidt wegen vermeintlicher Abseitsposition nicht anerkannte. 
Eine gute Leistung der Elstern wurde nicht belohnt und so standen sie nach dem Abpfiff mit leeren Händen da, schlimmer noch – sie mussten auf dem letzten Tabellenplatz verweilen

Traumtor von Weißleder
Fünftausend Besucher wollten sehen, ob die Elstern nun zu einer Aufholjagd und dem ersehnten Saisonendspurt ansetzen würden. Bis auf Horst Hillebrand konnte Trainer Werner die stärkste Mannschaft aufs Feld schicken, also wieder mit Sommerfeld, Voß und Pörschke. Im ersten Durchgang waren die 85er tonangebend und gingen verdient durch ein Tor von Gerd Voß (35.) in Führung. Die Freude währte nur kurz, denn vier Minuten später gelang den Gästen der Ausgleich. Mit dem aus Sicht der Gäste glücklichem 1 : 1 wurden die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang war jedoch Sand im Getriebe der Elstern und der Druck auf das Hildesheimer Tor liess nach. Erst als sich Otmar Sommerfeld mit in das Sturmspiel einschaltete, bekamen die Elstern wieder Oberwasser. Bei einem Eckball für die Elstern (80.) rückte der baumlange Abwehrspieler Johnny Weißleder in den Strafraum auf und beförderte das Leder mit einem wuchtigen Kopfstoß in das Hildesheimer Gehäuse. Freudenausbrüche auf der Tribüne und ein langgezogenes „Johnnnnny“ waren der Lohn für dieses Traumtor. Es stand 2 : 1 für die Elstern in diesem so wichtigen Spiel. Hoffen und Bangen im Publikum als Dieter Meyer nach einem Sololauf in der Schlussminute im Strafraum der Gäste zu Fall gebracht wurde – Schiedsrichter Seekamp deutete auf den ominösen Punkt - Dieter Meyer vollendete zum 3 : 1 für die Elstern.
 Die Zuschauer hatten ein sehr gutes Spiel gesehen, welches in den Elstern einen verdienten Sieger hatte. Die Mannschaft konnte mit diesem Sieg die rote Laterne abgeben.

Ab jetzt nur noch Endspiele Ein Blick auf die Tabelle legt die Situation offen – fünf Mannschaften, darunter auch die Elstern befanden sich in akuter Abstiegsgefahr. Hier ein Tabellenausschnitt nach 24 Spielen:

 Bremerhaven 93 – 18 Punkte
 Concordia Hamburg – 16 Punkte
 VfB Lübeck – 16 Punkte
 Bergedorf 85 – 15 Punkte
 Heider SV ( 25 Spiele ) – 15 Punkte

 Jede dieser Mannschaften konnte den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen, jede Niederlage könnte das Ende aller Träume bedeuten

Erfolglose Defensivtaktik des Heider SV
 Ein ganz großer Schritt Richtung Klassenerhalt konnte schon gegen den Heider SV getan werden. Der Heider SV trat vor 6000 Besuchern mit einer ausgeprägten Mauertaktik an, die aber den technisch versierten Spielern jede Wirkung nahm. Im ersten Durchgang ließen die Heider noch nichts anbrennen, aber nach der Pause kaum auf dem Platz, sorgte Dieter Meyer für die 1 : 0 Führung seiner Mannschaft. Nationalspieler Willy Gerdau in den Reihe der Heider hatte seine liebe Mühe mit dem Bergedorfer Mittelstürmer und wendete gelegentlich recht rustikale Mittel an um ihn zu bremsen. Alles dies blieb vergeblich – in der 83. Minute erhöhte Meyer auf 2 : 0 und stellte einen im Abstiegskampf ungemein wichtigen Sieg sicher. 
 Hier ein Ausschnitt aus der Tabelle nach 25 Spielen:       

 Bremerhaven 93 – 18 Punkte
 Concordia – 18 Punkte
 VfB Lübeck – 17 Punkte
 Bergedorf 85 – 17 Punkte
 Heider SV – 15 Punkte ( 26 Spiele )

 Keine gravierenden Änderungen gegenüber dem Vor – Wochenende, die Elstern konnten zum VfB Lübeck aufschliessen, die Situation des Heider SV war überaus kritisch.

Abstiegsduell gegen den SC Concordia
 Beide Vereine verbindet eine – man kann fast schon sagen : Freundschaft – sportliche Rivalität im besten Wortsinne. Packende ,spannende, torreiche und stets faire Auseinandersetzungen waren ein Markenzeichen dieser Paarung, deren Tradition bis weit in gemeinsame Amateurzeiten zurückgeht. Sechstausend Besucher, vorwiegend aus Bergedorf wollten ihrer Mannschaft im Abstiegskampf den Rücken stärken. Die Leistung der Concorden blieb hinter den Erwartungen zurück, sodass die Elstern leichtes Spiel hatten, die Concorden zu distanzieren. Karl - Heinz Pörschke (38.) und Oldtimer Herrmann Hansen (56.) ließen sich vom Publikum für ihre Tore zum 2 : 0 Sieg feiern. 
 Verdienter Lohn waren zwei Punkte im Abstiegskampf und Platz 13 in der Tabelle.

Gastspiel an der Kieler Förde
 Das Hamburger Abendblatt formuliert sehr feinsinnig: "Nur einem gütigen Beistand Fortunas verdankt Holstein Kiel das 1 : 1 gegen Bergedorf."
 Zunächst wähnten sich die Kieler auf der Siegerstrasse, denn in der 4. Minute erzielte deren Halbstürmer Martinsen das 1 : 0 für die Hausherrn. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff machte Pörschke den Kielern einen dicken Strich durch die Rechnung – er traf zum 1 : 1. Ein nicht anerkannter Treffer von Pörschke und eine vergebene Großchance durch Hansen verhinderten in der Folge die Führung der Elstern. Es blieb bei dem 1 : 1 und einem hochverdienten Punktgewinn an der Förde. 
 Auch hier die Tabelle hach der 27. Runde in Kurzform:

 Concordia – 20 Punkte
 Bergedorf 85 – 20 Punkte
 VfB Lübeck – 19 Punkte
 Bremerhaven 93 – 18 Punkte
 Heider SV – 15 Punkte

 Die Elstern konnte sich durch die Punktgewinne der letzten Wochen im Abstiegskampf Luft verschaffen, während die Lage des Heider SV nahezu aussichtslos geworden:

Dramatik im Abstiegskampf
 Die Elstern konnten unmittelbar nach Beginn der Partie gegen den VfL Osnabrück zur Beruhigung der 7000 Besucher beitragen, denn als der Osnabrücker Torhüter den Ball fallen ließ, war Kalle Bochmann zur Stelle und vollendete zum 1 : 0 für die Elstern. Den technisch überlegenen Osnabrückern gelang in der 38. Minute der Ausgleich. Die Minen der Zuschauer verfinsterten sich, als die Gäste in der 65. Minute in mit 2 : 1 Führung gingen und es war in erster Linie dem ausgezeichneten Torhüter Manfred Lüneburg zu verdanken, dass der Vorsprung der Gäste nicht ausgebaut wurde. In der 72. Minute allerdings wendete sich die Situation zum Guten, Herrmann Hansen nahm ein Zuspiel von Dieter Meyer auf und schob das Leder zum Ausgleichstor in die Osnabrücker Maschen. Den Zuschauern fiel beim Abpfiff ein Stein vom Herzen und gingen zufrieden nach Hause.

Die Dramatik und Spannung des Abstiegskampfes kann am besten durch die Tabelle abgebildet werden. Hier ein Ausschnitt nach dem 28. Spieltag: 

 12. Concordia – 22 Punkte
 13. Bergedorf 85 – 21 Punkte
 14. VfB Lübeck – 20 Punkte
 15. Bremerhaven - 20 Punkte
 16. Heider SV – 15 Punkte

Zitterpartie gegen den VfR Neumünster
 Der VfR Neumünster, mit 24 Punkten so gut wie gesichert gastierte am vorletzten Spieltag an den Sander Tannen. Aus Sicht der Elstern eine Zitterpartie. Siebentausend Besucher wussten um die Bedeutung dieser Partie. Hektik, Nervosität und auch Unsicherheiten kennzeichneten das Spiel der Elstern. Ein von Otmar Sommerfeld in der 40. Minute verschuldeter Handelfmeter nahm dem Führungstor von Gerd Voß (38.) die Wirkung und es stand 1 : 1. Trotz einer Vielzahl von Torgelegenheiten für die Elstern hatte dieses Ergebnis bis zum Spielende Bestand. Neun Punkte aus den letzten sechs Spielen, keine Niederlage, aber immer noch nicht gerettet – das war die Bilanz vor dem letzten Spieltag.
Hier die letzten Ergebnisse mit dem sich ergebendem Punktestand nach dem vorletzten Spieltag:

 Concordia - Hildesheim 2 : 1 24 P.
 Bergedorf – Neumünster 1 : 1 22P.
 Holstein Kiel – VfB Lübeck 4 : 1 20P
. Bremerhaven – Oldenburg 0 : 0 21 P.
 Heider SV – Braunschweig 1 : 1 16 P. 

 Der SC Concordia war mit dem 2 : 1 über Hildesheim gerettet, Der Heider SV stand bereits als Absteiger fest, der zweite Absteiger musste nun zwischen Bremerhaven 93, Dem VfB Lübeck und den Elstern ermittelt werden.

Entscheidung in Braunschweig 
 Die Elstern wussten, um was es ging – ein Punkt würde zum Klassenerhalt reichen. Die Mannschaft war auf den Punkt topfit. Mit einer großartigen kämpferischen Leistung sicherte sich die 85er für ein weiteres Jahr die Zugehörigkeit zur Oberliga Nord. Zunächst ein Schock, denn in der 2. Spielminute gerieten die Elstern mit 0 : 1 ins Hintertreffen. Die Spieler um Heinz Werner ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen, im Gegenteil. Dieter Meyer konnte sich in der 37. Minute ein weiteres Mal in die Torschützenliste eintragen: es stand 1 : 1. Der Druck der Elstern hielt an, mit einem Gewaltschuß versetzte Johnny Weißleder die Braunschweiger Torlatte in Vibration, Meyer konnte zwei hochkarätige Gelegenheiten nicht in Tore ummünzen.
So blieb es beim hochverdienten 1 : 1 und die Mannschaft, der ganze Verein waren am Ziel ihrer Wünsche. All die Mühen der letzten Wochen wurden mit dem Klassenerhalt zu Recht belohnt. Herausragender Spieler in der Bergedorfer Mannschaft war an diesem Tage der Routinier Otmar Sommerfeld, der die Abwehr sehr gut organisiert hatte und die Sturmreihe wirkungsvoll unterstützen konnte.

Die weiteren Ergebnisse in diesem Abstiegskrimi lauteten:

 VfB Lübeck – Concordia 5 : 0 22 P.
 Altona – Bremerhaven 1 : 2 23 P.
 Oldenburg – Heider SV 0 : 2 18 P.
 Braunschweig – Bergedorf 85 1 : 1 23 P 

Alle Mannschaften aus der Abstiegszone mit Ausnahme der Elstern konnten ihre Spiele gewinnen, für den VfB Lübeck kam der 5 : 0 Sieg zu spät, der VfB muss den Heider SV in das Amateurlager begleiten.
 Der HSV wurde mit 50 : 10 Punkten vor Werder Bremen mit 43 : 17 Norddeutscher Meister.

Meister und Vizemeister der anderen Oberligen wurden
im Westen der 1. FC Köln vor Borussia Dortmund,
in Berlin Hertha BSC vor Tasmania 1900,
im Süden der 1. FC Nürnberg vor Eintracht Frankfurt
und in der Oberliga Südwest der 1. FC Saarbrücken vor Borussia Neunkirchen

Lange Zeit mussten sich die Elstern mit massiven Abstiegsängsten plagen, aber ein energischer Saisonendspurt mit sieben Spielen in Folge ohne Niederlage legte den Grundstein für den Erhalt der Klasse. Als absoluter Volltreffer erwies sich der aus der Bezirksklasse verpflichtete Dieter Meyer, der achtzehn der siebenunddreißig Elsterntore erzielte. Dieses sei erwähnt, ohne die Verdienste der anderen Spieler zu schmälern. Ähnliches Format muss man Horst Hillebrand zuweisen, ein vollwertiger Ersatz für Kokartis, aber leider hinderte ihn eine schwere Verletzung an der Fortsetzung seiner Laufbahn. Auch der von Holstein Kiel verpflichtete Heinz Weißleder erwies sich als echte Verstärkung. Der „Turm in der Schlacht“ – nicht nur wegen seiner Körpergröße macht alle dreißig Punktspiele und zeigte sich als Muster an Zuverlässigkeit. In der Endphase der Punkterunde kehrte Manfred Lüneburg in das Elsterntor zurück. Früher gelegentlich gescholten lieferte er in den letzten neun Spielen ausgezeichnete Leistungen ab und war ein zuverlässiger Rückhalt seiner Mannschaft.
Kader und Einsätze Saison 1960/61

Allerhöchsten Respekt verdient Trainer Heinz Werner. Mit einer einjährigen Unterbrechung brachte er es bei den Elstern von 1951 bis 19641 auf bisher 10 Dienstjahre. Er hat diese Mannschaft geformt und sich ganz entscheidende Verdienste um den Fußball in Bergedorf erworben. Es gab im Deutschen Fußball nur wenige Trainer, die bei einem Verein so lange so erfolgreich tätig waren.

Als Anlage zu diesen Notizen ist eine Seite mit den Abschlusstabellen aller Hamburger Amateurklassen beigefügt. Es ist ganz interessant zu sehen, wo die jetzigen Spitzenmannschaften vor fünfzig Jahren standen und wo die damaligen Aushängeschilder des Hamburger Amateurfussball jetzt stehen (Anm. d. Redaktion: Zum Vergrößern, einfach Bild anklicken).

Amateurtabellen
























Ein Vorfall jenseits des Fußballgeschehens kann nicht unerwähnt bleiben. In Hamburg, in einer weltoffenen, von Toleranz geprägten Stadt wurde einem Mitglied einer Israelischen Studentengruppe eine Unterkunft mit der Begründung verwehrt, dass nur arische Mieter erwünscht seien. Ein zutiefst beschämender Vorfall, den man im Jahre 1961 nicht für möglich gehalten hätte!


Quellennachweis: Die Ergebnistabelle der Oberligasaison 1960 / 61 ist dem Buch Spundflasche mit Flachpaßkorken / Jens Prüß entnommen. Die Abschlußtabellen der Amateurklassen entstammen dem Buch 100 Jahre Fußball in Hamburg / HFV Der Zeitungsartikel vom 20.1.1961 sowie das Wettkampf – Foto ( Gerd Voß ) wurden aus dem Archiv des Hamburger Abendblattes herangezogen.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Interview mit Natalia Wagner, Kassenwartin des ASV Bergedorf 85 und Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle.




Nachdem wir am Dienstag das Interview mit Gunnar Weber veröffentlichten , folgt heute sozusagen  Teil 2, in dem wir Gunnars Kollegin – Natalia Wagner - von der Geschäftsstelle gerne vorstellen möchten:

85live: Hallo Natalia, die Geschäftsstelle  kann man gut und gerne als das Herzstück eines jeden Vereins bezeichnen. Was gehört so alles zu Eurem Aufgabenbereich?
Natalia Wagner: Zu unserem Aufgabenbereich gehört nahezu alles, was im Verein an Aufgaben anfällt. Grob umfasst sind es: der Zahlungsverkehr, Werbemaßnahmen, Durchführung und Organisation von Sportveranstaltungen, Antragstellungen für Sporthallen oder öffentlichen Sportplätzen, Passwesen, Mitgliederverwaltung, Kursverwaltung, Buchhaltung und vieles mehr.

85live: Wie bist Du zu dem „Job“ gekommen. Seit wann arbeitest Du bei 85?
Natalia Wagner: Bevor ich zum ASV kam, war ich 10 Jahre lang bei einer Leasinggesellschaft tätig. Auch dort hatte ich bereits ein sehr abwechslungsreiches Aufgabengebiet und somit ganz gute Voraussetzungen für den Arbeitsplatz beim ASV. Als ich die Anzeige gelesen habe, stand für mich fest, dass ich es ausprobieren möchte und hatte bereits beim Vorstellungsgespräch mit Rene' die Zusage bekommen beim ASV anfangen zu dürfen.

85live: Bist Du wie Gunnar Weber auch noch selber sportlich aktiv? Wie verbringst Du den verbleibenden Rest der Woche?   
Natalia Wagner: Ich habe in meinem Job zwar ausschließlich mit Sport zu tun aber aktiv Sport treiben tue ich nicht. Nach der Arbeit bin ich voll und ganz in mein Familienleben eingebunden und versuche die wertvolle Zeit mit meinen Kindern zu genießen.

85live:  Ihr habt bei Eurer Arbeit viel mit Leuten/ Kunden zu tun. Gibt es auch mal lustige/ Kuriose Situationen oder auch mal unangenehme Tätigkeiten?
Natalia Wagner:  Das ist das Schöne an unserer Arbeit, unser Publikumsverkehr ist sehr sportlich, fair und sehr freundschaftlich eingestellt. Wir sind alle per DU und somit ist die Atmosphäre meist sehr entspannt. Es gibt nur ganz selten Leute, die meinen unangenehm auftreten zu müssen.  


85live:   Natalia, die Fußballer sind zurück im Verein. Machen die euch viel Mehrarbeit?
Natalia Wagner:   Nein, überhaupt nicht. Wir sind ein Mehrspartenverein und können somit wunderbar mit der Situation umgehen, wenn eine Sparte sich auflöst oder neu dazukommt. Hinzukommt, dass wir ein tolles Fußballkompetenzteam haben, das super funktioniert und somit hat die Geschäftsstelle nur zwei wesentliche Aufgaben aus der Fußballsparte, den Zahlungsverkehr und das Passwesen. Diese beiden Aufgaben haben wir uns mit Gunnar geteilt.

85live:   Neben Fußball und Handball bietet der ASV Bergedorf 85 ja noch viele andere Sportarten an. Auf welche Kurse/ Aktivitäten möchtet Ihr gerne mal hinweisen. Quasi als Geheimtipp?
Natalia Wagner: Ohne dieses Interview als Werbemaßnahme nutzen zu wollen, würde ich gern erwähnen, dass in unseren Zumbakursen noch Plätze frei sind. Wir bieten Kinderzumba, Zumba Fitness und Zumba Gold für Kursteilnehmer ab 50 Jahren an.

85live:   Du bist auch Kassenwartin des ASV Bergedorf 85. Wie bist Du zu dieser „Ehre“ gekommen und was muss man bei diesem verantwortungsvollen Posten alles machen?
Natalia Wagner: Ich wurde, als Ursel Lübcke noch 1. Kassiererin war, als 2. Kassiererin gewählt. Als Ursel Lübcke dann ausschied, war für den Vorstand klar, dass ich nachrücke. Ich hatte anfänglich meine Bedenken, da ich auf dem Aufgabengebiet nicht eingearbeitet wurde. Jedoch musste meine Bedenken schnell ablegen und funktionieren :-). Als Kassenwartin weise ich die Gehälter der Übungsleiter sowie alle anfallenden Rechnungen an, buche meine Zahlungen und stelle die entsprechenden Auswertungen für den Vorstand (zur Übersicht und Kontrolle) sowie für den Steuerberater zusammen. Des Weiteren mache ich den Beitragseinzug und das anschließende Mahnverfahren der Zahlungssäumigen. Es fallen noch viele andere Aufgaben in der Buchhaltung an wie Kontoprüfung usw. 

85live:  Wie stehen die Finanzen..?
Natalia Wagner: Wir sind ein gemeinnütziger Sportverein. Wir erwirtschaften keine Gewinne, sondern müssen mit den Einnahmen unsere Ausgaben decken können. Dies gelingt uns insoweit.
 
85live: Ergänze mal bitte  spontan diese Sätze…

 Der neue Busbahnhof in Bergedorf...
ist ganz nett geworden. Veränderung gehört zum Leben dazu, schön wenn sich auch unsere Umgebung zum besseren ändert.

Das Beste im Verein ist…
die Hilfsbereitschaft der Sportler und aller ehrenamtlichen Helfer.

Der Geschäftsführer  Rene Binnewerg könnte ruhig mal..
sich etwas mehr Zeit für seine Familie nehmen. 

Mein Traum ist es,…
dass der ASV weiterhin Geschichte und Tradition schreibt in Bergedorf und alle sportlich Interessierten hier ihr zu Hause finden.

85live: Vielen Dank für das Interview !!!

Fotos: Natalia Wagner (privat)