Mittwoch, 2. August 2017

Die Elstern – Fußball im Amateurbereich Saison 1972 / 73 (von Hans-Martin Lippold)

Der Schock des verpassten Aufstieges in die Regionalliga saß tief. Letztlich war aber nicht die Niederlage in Meppen ausschlaggebend ( der SV Meppen war im Heimspiel gegen den ASV in der psychologisch besseren Situation und wußte diese zu nutzen ), nein: der Aufstieg wurde durch ein 1 : 1 gegen den Blumenthaler SV an den Sander Tannen verspielt.

Alles Jammern und Lamentieren hilft nicht weiter, der Blick muß nach vorne gerichtet werden und die kommenden Aufgaben mit Elan angegangen werden.

Die seit Jahrzehnten erfolgreiche Tätigkeit von Trainer Heinz Werner wurde von Seiten des ASV beendet – eine Entscheidung, die nicht nachvollziehbar war. Nachfolger von Heinz Werner wurde Hans „Hansi“ Knubbe. Hansi Knubbe kam 1962 vom FC St. Pauli zu den Elstern und bestritt in der Oberliga Nord 24 Spiele für den ASV. Diesen Einsätzen folgten in der Regionalliga Nord weitere 148 Spiele. Knubbe war ein Freund des technisch anspruchsvolle Fußballs und kannte die Elstern „von Innen „ Die Landesliga war absolut nicht die Wunschliga der Elstern. Erklärter Wunsch war also, diese Spielklasse so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Ein drittes Jahr Landesliga war mit Sicherheit nicht jedermanns Sache und entsprach nicht der sportlichen Zielsetzung.

Alle Jahre wieder wurde an der Spielerbörse lebhaft gehandelt und Arbeitgeber wie auch Spieler ausgewechselt. Auch vor dem ASV machte dieser Trend nicht halt. Werner Jaschik wechselte entgegen erster Bekundungen nicht nach Kiel, sondern schloß sich dem KSV Hessen Kassel, dem Vierten der Regionalliga Süd an. Auch Sykora „stieg auf“ und wechselte in die Universitätsstadt Göttingen zum SC 05. Dort kam er vierzehn Mal zum Einsatz und überwand dreimal die gegnerischen Torsteher. Von dort ging er zum Itzehoer SV, hier erzielte er in dreiundzwanzig Einsätzen drei Treffer. Auch Peter Rohrschneider kehrte den Elstern den Rücken – er ging eine Etage tiefer zum Amateurligisten SV Curslack – Neuengamme, dem Vierten der Hammoniastaffel. Uwe Bargstädt und Jens Urban gingen in die gleiche Liga und schlossen sich der TSV Reinbek, dem Tabellenzwölften der Hansastaffel an. Neue Arbeitgeber in der Landesliga Hamburg fanden Björn Moldenhauer und Norbert Laband. Björn Moldenhauer schnürte seine Stiefel für den SC Union 03 Altona, Norbert Laband schlug seine Zelte am Millerntor bei den Amateuren des FC St. Pauli auf. Eine interessante Konstellation war beim SC Union 03 anzutreffen: sage und schreibe zwölf ( ! ) Neuzugängen standen nur sieben Spielerabgänge gegenüber. Dagegen nehmen sich die beiden Neuzugänge und ein abwanderungswilliger Akteur beim Lokalrivalen Altona 93 sehr bescheiden aus.

Die sieben Spielerabgänge beim ASV mußten natürlich ausgeglichen werden. Anders als bei einigen anderen Vereinen der Landesliga, die Ex – Profis für ihr Team verpflichtet hatten, hielten die Elstern – Verantwortlichen im Amateurbereich Ausschau – und das mit Erfolg. Für den Platz zwischen den Pfosten konnten sich die Elstern die Dienste des bisherigen Concordia – Torhüters Jörn Westphal sichern. Weitere Neuzugänge waren vom SV Curslack – Neuengamme Tischlergeselle Dieter Reymers, ein waschechtes vierländer Eigengewächs, er kam über Ochsenwerder und Kirchwerder zum SVCN. Manfred Rohde zog es von der Harburger Viktoria an die Sander Tannen. Dieter Schamkofsky folgte seinem Trainer Hansi Knubbe vom ETV nach Bergedorf. Weitere Neuzugänge waren Hartmut Steenken von der TSV Reinbek, Hans – Jürgen Vogel aus Hamburgs Norden, von Eintracht Garstedt und aus dem Jugendbereich des HSV wechselte Ingo Pfützenreuther an die Sander Tannen.

Sieben Spieler weg und sieben Neulinge im Kader, dazu ein neuer Trainer, sowas kam man dann schon als Umbruch bezeichnen. Die sportliche Zielsetzung war aber klar: Rückkehr in die Regionalliga so schnell wie möglich. 

Wie sagt man da so schön : AUF; IHR MÄNNER !!

In der Vorbereitung auf die Saison 72 / 73 wurde im HAB lediglich von einem Spiel berichtet. Die Frage, ob es nur das eine Spiel gab oder nur von einem berichtet wurde, kann vom Verfasser nicht beantwortet werden .Am ersten Augustwochenende 1972 kamen 1000 Besucher an die Sander Tannen um den ersten Auftritt der neuformierten Elstern zu beobachten. Zu Gast war der VfB Lübeck, Tabellensechster der Regionalliga und ein alter Bekannter aus langen, gemeinsamen Zeiten. Nach drei Minuten Jubel auf der Tribüne – Neuzugang Manfred Rohde gab dem Lübecker Schlußmann das Nachsehen und es stand 1 : 0 für der ASV. Ein perfekter Einstand! Lange konnten die Elstern das Spiel offenhalten und es dauerte bis zur vierzigsten Minute bis den und Gästen der Ausgleich gelang. Die Elstern erwiesen sich im diesem Spiel als ebenbürtiger Gegner, auch wenn dem VfB in der 57. Minute der Siegtreffer gelang. Trotz der Niederlage gab es in Bergedorf zufriedene Gesichter und die Mannschaft wurde mit Applaus in die Kabine verabschiedet. Eine gute Vorbereitung ist das Eine, ein guter Saisonstart ist aber das Andere.

Gelungener Start Zum Auftakt der Saison 1972 / 73 führte der Spielplan die Spvg. Blankenese an die Sander Tannen. 3500 ( ! ) Besucher waren gespannt auf den Auftritt des ASV im ersten Pflichtspiel, insbesondere die Neuzugänge erweckten das Interesse der Besucher. Diese wurden auch nicht enttäuscht. Zwar gingen die Gäste in Führung aber Neuzugang Reymers konnte noch vor der Pause ausgleichen. Zwei weitere Tore durch Reymers (49. ) und Rohde ( 63 . ) stellten einen ungefährdeten Sieg der Elstern sicher. Die ASV – Mannschaft schien nicht schwächer als die Meistermannschaft der abgelaufenen Saison. Reymers und Westphal waren die herausragenden Spieler in einer Mannschaft ohne Schwachpunkte.

Sieg beim Angstgegner Ganz schlechte Erinnerungen an DuWo 08 hatte der ASV aus den letzten Begegnungen, doch diesmal waren alle Befürchtungen überflüssig. Zwar präsentierte sich DuWo kämpferisch sehr stark, war aber den Elstern spielerisch nicht gewachsen. Die Neuzugänge Reymers und Schamkofsky sorgten für einen 2 : 1 Auswärtserfolg, denn in der 39. Minute konnte DuWo noch den vorübergehenden 1 : 1 Ausgleich erzielen.

Sprung an die Tabellenspitze Mit guter Laune gingen 1800 Bergedorfer Zuschauer nach Hause, hatten sie doch gesehen, wie sich der ASV durch einen deutlichen 3 : 0 Erfolg über den SC Langenhorn an die Tabellenspitze der Landesliga setzen konnte. Vor der von Hartmut Steenken vorbildlich organisierten Abwehr bereiteten die schnellen Tabel, Rohde und Reymers den Gästen erhebliches Kopfzerbrechen und stellten zwischen der 16. und 50. Minuten den klaren Erfolg sicher.

Erfolg im Hammer Park Neuzugang Dieter Reymers hat sich in seinem neuen Umfeld prächtig entwickelt, seine drei Treffer beim stets unbequemen Gegner SV St. Georg sprechen eine deutliche Sprache. Die Mannschaf t war in einer sehr guten Verfassung und nahm mit einem 4 : 1 Sieg die Punkte mit nach Hause. Selbst Trainer Hansi Knubbe war der tolle Start seiner Mannschaft irgendwie unheimlich: hoffentlich werden die (Mannschaft) nicht überheblich. Das waren seine Gedanken nach dem Spiel. Jenseits aller Spekulationen – 8 : 0 Punkte mit 11 : 3 Toren und Platz eins in der Tabelle, das war der Sachverhalt.

Die gute Form hält an Wer wollte den Elstern noch Einhalt gebieten .Der Gast BW 96 aus Schenefeld konnte es nicht, denn Reymers ( schon wieder Dieter Reymers! ) sorgte mit Toren in der 13. und 15. Spielminute für den 2 : 0 Pausenstand. Ein Handelfmeter brachte eine kurzfristige Ergebniskorrektur, aber Tabel und Schamkofsky machten bald wieder klar, wer Herr im Hause ist. Für die 1300 Zuschauer war es ein erfreulicher Nachmittag und für Klaus Vogel ein standesgemäßes Geschenk zu seinem 23. Geburtstag.

Derbysieg an historischer Stätte Derbies haben ihre eigenen Gesetze. Diese alte Fußballweisheit bestätigte sich einmal mehr im Billtalstadion. Dreitausend Besucher wollten das „Heimspiel“ der TSG gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer ASV sehen. Sie konnten miterleben, wie die TSG dem großen Nachbarn das Leben schwer machte. Die Sturmreihe der Elstern kam nicht zur Entfaltung und befand sich bei der Hintermannschaft der TSG in guten Händen. Nur Dieter Reymers ließ gelegentlich seine Gefährlichkeit aufblitzen. Als sich die Besucher mit dem Gedanken an eine Punkteteilung vertraut machten, unterlief dem besten TSG – Akteur Karsten Petersen zwölf Minuten vor dem Abpfiff ein Eigentor. Eine denkbar unglückliche Niederlage für die TSG, ein unentschieden wäre ein gerechteres Ergebnis gewesen.

Führungswechsel in der Landesliga Mit weißer Weste traten die Elstern die Reise nach Pinneberg an, mit zwei Verlustpunkten im Gepäck kehrten sie zurück. Die Pinneberger zeigten vor rund 2000 Besucher die beste Leistung nach langer Zeit und stutzten den Elstern gründlich die Flügel. Klaus Vogel erwies sich mehr als einmal als Retter in der Not und da im Sturm nur Peter Danjus auf sich aufmerksam machen konnte war an diesem Tag für die Elstern nichts zu erben und so mußten sie auf des Gegners Platz eine 0 : 2 Niederlage quittieren. Mit 13 : 1 Punkten übernahm der VfL Pinneberg vor dem ASV mit 12 : 2 Punkten die Tabellenführung.

Rückkehr an die Tabellenspitze Die Verbannung von der Tabellenspitze dauerte eine Woche, dann meldeten sich die Elstern zurück – und zwar eindrucksvoll! Leidtragender war der SC Concordia, bis dahin ungeschlagener Tabellendritter: Ein Foulelfmeter, über dessen Berechtigung man streiten konnte, brachte die Elstern in der 19. Minute auf die Siegerstraße. Dann war es mal wieder Dieter Reymers, der „den Sack zumachte“. In der 67. Minute erhöhte er noch auf 3 : 0. Von den bisherigen zwanzig Elsterntoren gingen neun auf sein Konto. Die Concorden hatten an den Sander Tannen nicht den besten Tag erwischt, so gab es auch an der Berechtigung dieses Sieges keinerlei Zweifel: 3100 Zuschauer bildeten eine prächtige Kulisse für das Spiel der beiden Traditionsvereine. Mit 5 : 11 Punkten ist die TSG derweil auf den 12. Tabellenplatz abgerutscht, noch unbequemer ist auf den Plätzen 14 und 15 die Lage für die beiden Altonaer Vereine.

Harte Nuß in Poppenbüttel Wie auch in der Vorsaison wurde das Spiel an der Bültenkoppel zu einer Zitterpartie. Bis zur 70. Minute mußte der ASV einem Rückstand hinterherlaufen ehe Rohde und Schamkofsky das Spiel drehten und einen hart erarbeiteten 2 : 1 Sieg mit nach Hause nehmen konnten.

Strahlende Gesichter nach dem Schlußpfiff Einen Beitrag zur Langeweile an der Tabellenspitze lieferte der ASV in dem Spiel gegen Union Altona ab.. Mit einem überzeugendem 5 : 0 Sieg wurde Union distanziert, wobei Udo Niels nach langer Pause zum Mann des Tages wurde. Seine beiden Tore zum 2 : 0 Halbzeitergebnis waren der Auftakt zu einer konzentrierten Mannschaftsleistung, die nach Toren von Tabel, Reymers und Danjus mit einem klaren 5 : 0 Erfolg des ASV gekrönt wurde. Prophetische Gaben entwickelte Hansi Knubbe: als Ex – Elster Björn Moldenhauer zur Exekution eines Strafstoßes schritt verriet der Trainer dem Torwart die Ecke und Westphal konnte parieren. Aus nun zehn Spielen 18 : 2 Zähler und drei Punkte vor dem SC Victoria und Pinneberg sind ein gutes Polster für die nachfolgenden Spiele. 1200 Besucher waren Zeugen einer Klassepartie der Elstern.

Der AFC nahm die Punkte mit Eine überraschende und vollkommen unerwartete Heimniederlage präsentierten die Elstern 2300 enttäuschten Besuchern. Peter Danjus wurde schmerzlich vermißt und da seine Kollegen bei der Altonaer Hintermannschaft gut aufgehoben waren blieb die Angriffsreihe der Elstern wirkungslos. Die Tore für Altona 93 erzielten Heiko Kurth ( immer noch dabei! ) und Mollenhauer. Trotz der Niederlage blieben die Elstern auf dem ersten Tabellenplatz.

Ein rassiges Spitzenspiel Spiele zwischen dem SC Victoria und dem ASV stehen schon seit vielen Jahren für gehobenen Amateurfußball und hohe Spielkultur. So auch diese Partie. Beide Mannschaften - in der Tabelle auf Tuchfühlung - trafen vor 2500 Zuschauern an der Hoheluft aufeinander .Es begann gut für den ASV, denn nach vier Minuten brachte Udo Niels seine Mannschaft in Führung. Victoria hielt dagegen und ging mit 2 : 1 in Führung. Es entwickelte sich fortan ein intensives Spiel mit Torgelegenheiten auf beiden Seiten. Hier hatten die Elstern das bessere Ende für sich denn Rohde und Tabel brachten den ASV noch vor dem Seitenwechsel erneut in Führung. In diesem Stil ging es im zweiten Durchgang weiter und so gelang den Platzherrn nach einer Stunde der verdiente Ausgleich. Das 3 : 3 markierte dann auch den Endstand. Ein verdientes Unentschieden in einem Spitzenspiel, in dem die Angriffsreihen die herausragenden Mannschaftsteile waren.

Ein Spiel wie Schwarzbrot Spiele gegen den SC Sperber waren noch nie fußballerische Leckerbissen, meistens zähe Partien, kampfbetont und man ( in diesem Falle der ASV ) war froh wenn ein Arbeitssieg zwei Punkte bescherte. Die frühe Führung des ASV ( Tabel in der 8. Minute ) wurde in der 16. Minute ausgeglichen und es hätte sich keiner der 1700 Besucher beklagen können wenn das Spiel mit einer Punkteteilung geendet hätte. Das Glück war den Elstern hold denn in der 60. Minute unterlief dem Sperber – Torwart ein folgenschwerer Schnitzer und die Elstern gingen mit 2 : 1 in Führung. Ein glücklicher Sieg der das Punktekonto des ASV um zwei Zähler bereicherte. Mit nun 21 : 5 Punkten konnte der ASV an der Tabellenspitze verweilen. Ungemütlich war es für den Nachbarn TSG: 8 : 18 Punkte signalisierten höchste Abstiegsnöte.

Sieg beim Neuling Spiele des ASV gegen den Eidelstedter SV haben keine lange Tradition, lediglich in der Spielzei 1954 / 55 trafen die Mannschaften aufeinander. Auf ungewohntem Grandplatz ging der Neuling in der 43. Minute in Führung aber Reymers und Rohde sicherten dem ASV in der zweiten Halbzeit mit ihren Toren einen wichtigen 2 : 1 Auswärtserfolg.

Abschluß der Hinrunde Wenig meisterliches bekamen die 1500 Besucher an den Sander Tannen gegen die Amateure des FC St. Pauli zu sehen. Beide Mannschaften ließen die spielerische Linie vermissen. Stattdessen war Kampf mit harten Bandagen angesagt Entschieden wurde das Spiel durch ein frühes Tor von Rohde aus der 10. Minute. Fünf gelbe Karten waren ein weiteres Ergebnis dieser kampfbetonten Partie.
Zum Ende der Hinrunde standen die Elstern mit 25 : 5 Punkten auf dem ersten Tabellenplatz der Landesliga Hamburg gefolgt vom SC Victoria und dem VfL Pinneberg mit 3 bzw. 4 Punkten Rückstand. Die neuformierte Mannschaft des ASV wußte zu überzeugen und führte bis auf eine Ausnahme ( Spiel 7 gegen Pinneberg ) die Tabelle an. Trainer Knubbe hat hier ausgezeichnete Arbeit geleistet! Der Titel Herbstmeister gibt zwar Auskunft über die momentane Spielstärke der Mannschaft; darf aber kein Grund zur Selbstzufriedenheit sein – abgerechnet wird nach dem 30. Spieltag. Wenig erbauliches gibt es von der TSG zu berichten. Platz 16 bei einem Punktekonto von 8 : 22 Zählern geben Anlass zu großer Sorge.
Am 18.12.72 startete die Landesliga in die Rückrunde denn die „Winterpause“ betrug lediglich drei Wochen. Zum Rückrundenauftakt stand für den ASV die Aufgabe in Schenefeld bei BW 96 auf dem Programm.

Fußball der rustikalen Art Fußballerische Ästheten kamen nicht auf ihre Kosten. Eine ruppige Partie mit Verwarnungen und zwei Feldverweisen wurden den 800 Besuchern geboten. Es fielen in Schenefeld keine Tore und so trennte man sich nach einem unansehnlichen Spiel torlos 0 : 0.

Schlappe gegen Poppenbüttel Was sich in den Spielen gegen St. Pauli und BW 96 schon angedeutet hatte fand vor diesmal nur 800 Besuchern eine Fortsetzung: Die Gäste nahmen nach einem 1 : 0 beide Punkte mit. Den Elstern fehlte an diesem Tag der absolute Siegeswillen um den Rückstand aus der 25. Minute aufzuholen. Dank der besseren Tordifferenz blieb der ASV an der Tabellenspitze punktgleich mit dem SC Concordia. In einem Freundschaftsspiel unter der Woche blieben die Elstern gegen BU mit 1 : 0 erfolgreich.

Erster Sieg in der Rückrunde Nach zwei torlosen Spielen hatte die Sturmreihe die Ladehemmung abgelegt und besann sich auf ihre angestammten Fähigkeiten. Dabei waren Schamkofsky ( 17. ) und Niels ( 42. ) erfolgreich und schickten die Gäste aus Altona vom SC Union mit einem 0 : 2 Rückstand in die Halbzeitpause. Ex – Elster Moldenhauer brachte sein Team nach einem verwandelten Strafstoß wieder in die Partie zurück aber Rainer Wysotzki stellte in der 80. Minute den alten Abstand wieder her und sorgte für den 3 : 1 Endstand. Der Abstand auf den Tabellenzweiten Concordia ( ein Spiel weniger ) betrug nun zwei Punkte.

Ein hartes Stück Arbeit Wie schon im Hinspiel erwies sich der Eidelstedter SV als unbequemer Gegner. Das war an diesem Wochenende nicht anders. Die Führung des ASV ( 19. Udo Niels ) wurde noch vor der Pause ausgeglichen. Da aber die Gäste aus Eidelstedt ihre Chancen im zweiten Durchgang nicht ausnutzen konnten, kam es wie es kommen mußte, der ASV schoß das zweite Tor ( Reymers, 70. ) und behielt mit diesem 2 : 1 die Punkte an den Sander Tannen.

Punktverlust am Millerntor Nur die Spieler das FC St. Pauli waren nach dem Spiel zufrieden. Zu unkonzentriert waren die Stürmer des ASV, die Mannschaft hatte insgesamt noch nicht die Form der Vorrunde gefunden. Als dann noch dem sonst sehr guten Torwart Westphal der Ball beim Abwurf aus der Hand rutschte war ein St. Pauli – Spieler zur Stelle und schob den Ball über die Torlinie. Über das Mißgeschick von Jörn Westphal hat das HAB sehr ausführlich berichtet, nicht aber über das Tor der Elstern. Mit einem 1 : 1 Unentschieden, einem gerechten Resultat trennten sich die Mannschaften und der ASV konnte so den ersten Tabellenplatz behaupten.

Aufatmen nach dem Schlußpfiff Erleichterung nach dem Schlußpfiff, zu mühsam wurde der Erfolg über den Lokalrivalen TSG erkämpft. Es war ein hartes Stück Arbeit, die TSG niederzuhalten, entsprechend war der Spielverlauf. In der 59. Minute war Klaus Vogel mit einem Elfmeter erfolgreich. In der 82. Minute unterlief der TSG ein Eigentor und es stand 2 : 0 für den ASV. Die TSG resignierte nicht und konnte in der 88. Minute auf 1 : 2 verkürzen. Der Treffer kam aber zu spät um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Vor den 2600 Besuchern blieben die Elstern jedoch einiges schuldig, der Mannschaft fehlte einfach die Lockerheit die sie in der Vorrunde ausgezeichnet hatte. Da der SC Concordia bei Victoria mit 1 : 3 unterlag, konnten die Elstern Tabellenplatz eins festigen.

Zitterpartie in Langenhorn Wenn der Tabellenführer beim Vorletzten antritt ist das normalerweise eine klare Angelegenheit, aber gegen den Tabellenführer setzen die Gegner ungeahnte Kräfte frei und erzielen dann doch überraschende Ergebnisse. Der ASV ging zwar in der 30. Minute programmgemäß in Führung, konnte sich aber nicht lange an diesem Spielstand erfreuen denn acht Minuten später mußten sie den Ausgleich hinnehmen. Irgendwie war bei den Elstern Sand im Getriebe. Auch die späte Einwechslung von Danjus und Reymers brachte nicht den erhofften Umschwung, so blieb es beim 1 : 1, einem Resultat das den Langenhornern mehr als den Elstern nützte.

Spitzenspiel gegen den SC Victoria Kaum hatten die 3000 Besucher ihre Plätze eingenommen, stand es 1 : 0 für Bergedorf 85 – Dieter Reymers hatte ins Schwarze getroffen. Der SC Victoria – als Favorit in das Spiel gegangen – stemmte sich gegen die drohende Niederlage aber die stabile Elsternabwehr um Torhüter Jörn Westphal hielt dem Ansturm stand. Die schnellen Bergedorfer Stürmer Tabel, Niels und Rohde wurden zudem von Klaus Vogel meisterhaft in Szene gesetzt und setzten die Gäste von der Hoheluft immer wieder unter Druck. Mit Erfolg, denn in der 65. Minute gab Udo Niels dem Victoriatorwart Lunkshausen das Nachsehen und stellte mit dem Tor zum 2 : 0 auch den Endstand her. Am Ende des Tages standen der ASV und der SC Concordia mit 36 : 10 Punkten nur durch die Tordifferenz getrennt an der Spitze der Tabelle. Es folgte der SC Victoria mit 33 : 13 Zählern.

Vorentscheidung am Marienthal ? Der 24. Spieltag hätte eine Vorentscheidung über die Meisterschaft der Landesliga Hamburg bringen können. Der SC Concordia sah vor 4000 erwartungsvollen Besuchern einem Großkampftag gegen Tabellenführer Bergedorf 85 entgegen. Die Besucher wurden nicht enttäuscht, ihnen wurde ein hochklassiges Spiel geboten an dessen Gestaltung beide Mannschaften ihren Anteil hatten. In der 5. Minute ging Concordia in Führung und hatte in der Folgezeit weitere Möglichkeiten das Ergebnis auszubauen, jedoch war bei Jörn Westphal ( fußballerisch in der Concordia – Jugend aufgewachsen ) Endstation aller Bemühungen. Auch Heuck und Danjus ragten aus einer gut aufgelegten Mannschaft noch heraus. Die Zuschauer bekamen ein echtes Spitzenspiel geboten und als in der 73. Minute Rainer Wysotzki für die Elstern ausgleichen konnte, entsprach das Ergebnis auch den gezeigten Leistungen. Da Verfolger Victoria ebenfalls einen Punkt einbüßte ( 2 : 2 gegen Altona 93 ) blieb die Konstellation an der Tabellenspitze unverändert.

Unerwartete Niederlage Der SC Sperber schuf eine faustdicke Überraschung. Die Gastgeber, im Mittelfeld der Tabelle beheimatet; vollbrachten eine taktische Meisterleistung. Sie überließen den Elstern das Mittelfeld, aber deren Ansturm auf das Sperber – Gehäuse blieb ohne Erfolg. So brachten die „Raubvögel“ den in der 43. Minute erzielten 1 : 0 Vorsprung über die Zeit und behielten die Punkte in Alsterdorf. Da sowohl Victoria als auch Concordia sieglos blieben, blieb an der Tabellenspitze alles beim Alten.

Debakel in der zweiten Halbzeit Der 26. Spieltag sollte den ASV und den VfL Pinneberg zusammenführen. Für die Elstern ging es um Wiedergutmachung nach der unerwarteten Niederlage gegen den SC Sperber, der VfL Pinneberg witterte Morgenluft nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen und suchte natürlich Anschluß an die Tabellenspitze. Die Elstern starteten fulminant und lagen nach zehn Minuten mit 2 : 0 in Führung aber noch vor dem Seitenwechsel konnten die Gäste ausgleichen – zwei Tore in der 21. und 28. Minute holten die Elstern aus allen Siegesträumen. Nach dem Seitenwechsel wurde das Desaster komplett ! In der 52. – 81. und 89. Minute schossen die Pinneberger den ASV von der Tabellenspitze. Mit einer deprimierenden 2 : 5 Heimschlappe wurden die Elstern in die Kabine geschickt. Die Hintermannschaft der Gäste ließ den Elsternstürmer nur wenig Spielraum und im Mittelfeld konnte der Pinneberger Regisseur Uwe Genat ungestört seine Kreise ziehen. Die Pinneberger waren an diesem Tag die bessere Mannschaft und gingen zu Recht als Sieger vom Platz. Der ASV fand sich nach diesem Spiel auf dem dritten Tabellenplatz wieder, damit war die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga ganz stark gefährdet !

Nur ein Punkt in Altona Gelegenheit zur Schadensbegrenzung und Wiedergutmachung bestand schon eine Woche später beim Spiel in Altona gegen den AFC. Mit einem 1 : 0 Vorsprung ( Stengel, 20. Minute ) gingen die Elstern in die Pause, der Ausgleich des AFC in der 60. Minute hielt die Partie aber wieder offen. Reymers Führungstreffer aus der 72. Minute weckte erneut Hoffnungen auf einen doppelten Punktgewinn – der hätte ja so gut getan! Als aber Jörn Westphal zu weit vor seinem Tor stand, schlug es hinter ihm ein und der Traum vom Auswärtssieg in Altona war beendet. Dieses 1 : 1 muß ganz eindeutig als Punktverlust angesehen werden denn Victoria, Concordia wie auch der VfL Pinneberg gewannen ihre Spiele. So vergrößerten Victoria und Concordia ihren Vorsprung auf den ASV während Pinneberg den Rückstand verringern konnte.

Zurück in die Erfolgsspur Zurückgefallen auf den dritten Tabellenplatz, der Aufstieg in Frage gestellt, da konnte es nur eines geben: gegen Blankenese mußte ein Sieg her !! Die Mannschaft wußte um ihre letzte Chance und machte sich dementsprechend ans Werk. Es begann in der 4. Minute mit dem 1 : 0 durch Schamkofsky. in der 10. und 26. legte Udo Niels nach und schraubte das Ergebnis auf 3 : 0, in der 51. Minute erhöhte Stengel auf 4 : 0. Der Torhunger der Elstern wurde nur kurz durch das Ehrentor der Platzherrn unterbrochen, Klaus Vogel stellte in der 83. Minute mit dem 5 : 1 das Endergebnis her. Ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg der Bergedorfer Mannschaft. Victoria und Concordia büßten ein bzw. zwei Punkte ein, Pinneberg siegte erneut.Hier die Tabellenspitze nach 28 Spielen: Concordia 41 Zähler, der ASV 40 Zähler und Victoria 39 Punkte. Pinneberg mit einem Spiel im Rückstand auf Platz 4 mit 37 Punkten.

Niederlage nach Einbahnstraßenfußball Nur noch Fassungslosigkeit an den Sander Tannen ! Da spielt die Mannschaft drückend überlegen, erzielt Pfosten- und Lattentreffer, spielt den Gegner an die Wand und muß zwei Minuten vor Spielende das 0 : 1 hinnehmen. Der Gegner war DuWo 08, eine Mannschaft, die den Elstern schon häufig das Fürchten lehrte. Das kann keine Entschuldigung sein. Die Arbeit der ganzen Saison war vergeblich. Die Mannschaft war an vierundzwanzig Tagen Tabellenführer, hat begeisternde Spiele geliefert und stand am Ende mit leeren Händen da. Da fehlen einem die Wort! Victoria unterlag zeitgleich 1 : 2 gegen Pinneberg und Concordia blieb mit 3 : 0 gegen Blankenese erfolgreich. Der ASV lag zwar noch auf dem 2. Tabellenplatz, sollte Pinneberg jedoch das Nachholspiel gegen Langenhorn gewinnen, würden die Elstern auf den dritten Platz zurückfallen. Zwei Wochen später gewann der VfL Pinneberg das Nachholspiel gegen Langenhorn durch ein Tor in der 86. Minute mit 2 : 1 und verdrängte die Elstern vom 2. Tabellenplatz.

Ernüchterung nach dem Schlußpfiff So überschrieb das HAB den Kommentar zum Spiel der Elstern gegen den SV St. Georg. Die Hoffnung der 1700 Besucher ruhten auf dem FC St. Pauli – am Millerntor war der VfL Pinneberg zu Gast. Ein St. Pauli – Erfolg hätte die Elstern auf den zweiten Platz zurückgebracht, bei einem Unentschieden wäre es zu einem Entscheidungsspiel gegen Pinneberg gekommen. Der VfL setzte allen Spekulationen ein Ende und gewann am Millerntor mit 4 : 1. 

Der 3 : 1 Erfolg der Elstern interessierte am Ende niemanden, Tabellenplatz drei war am Ende nur noch deprimierend.

Der VfL Pinneberg hatte die letzten sieben Spiele allesamt gewonnen, diese imponierende Serie brachte den VfL auf den zweiten Tabellenplatz punktgleich mit Concordia. Das Entscheidungsspiel um den Meistertitel gewann der VfL mit 2 : 0. Glückwunsch nach Pinneberg ! Absteigen aus der Landesliga müssen die TSG Bergedorf und der Eidelstedter SV Der ASV hat von den letzten sechs Spielen drei verloren – aber nur fünf Punkte aus den letzten sechs Partien sind einfach zuwenig um den Meistertitel einzufahren. Zwölf Siegen aus der Vorrunde standen lediglich sechs siegreiche Partien in der Rückrunde gegenüber. Das hat nicht gereicht! Die Teilnahme an der deutschen Amateurmeisterschaft war für die Elstern nur ein ganz schwacher Trost. Konnte gegen den Polizei SV Bremen noch die zweite Runde dieses Wettbewerbes erreicht werden, war bei der Spvg. Bad Homburg Endstation. Auf diese Spiele wird in diesem Bericht nicht näher eingegangen, der Verfasser verweist auf die CHRONIK ab Seiten 79 ff hin.

Statistik (zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken)

Kreuztabelle inkl. Zuschauerzahlen





































Quellennachweis
Den Kommentaren zu den Landesligaspielen liegt die Berichterstattung des HAB zugrunde. Ebenso sind die Fotos dem HAB entnommen,
Die Abschlußtabelle stammt aus dem deutschen Fußballarchiv.


Alle Folgen ab 1945 !!!

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